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 Giovanni Guareschi

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Regie: Michael Anderson

Drehbuch: S.J. Perelman

Schnitt: Gene Ruggiero, Paul Weatherwax

Erstaufführung: 04.10.1957

Musik: Victor Young

Bauten: James Sullivan

Fotografie: Lionel Lindon A.S.C.

Ein amerikanischer Farbfilm in Technicolor (R)

Verleih: VEB Progress Film-Vertrieb

Oscargekrönte Jules-Verne-Verfilmung von 1956 mit zahlreichen Weltstars.

Nach dem Roman von Jules Verne „Die Reise um die Erde in 80 Tagen“

 Eine Michel-Todd-Produktion

Darsteller:

David Niven (Phileas Fogg) Cantinflas (Passepartout) Robert Newton (Inspektor Fix) Shirley MacLaine (Prinzessin Aouda) Trevor Howard (Falletin) Charles Boyer (Monsieur Gasse) Marlene Dietrich (Barbesitzerin) Fernandel (Droschkenkutscher) Buster Keaton (Schaffner) Peter Lorre (Japanischer Steward) Frank Sinatra (Klavierspieler) John Carradine (Oberst Proctor) Red Skelton (Betrunkener)

DVD

In 80 Tagen um die Welt

Sagt da ein Londoner Gentleman zu seinem Diener: „In zehn Minuten fährt unser Zug. Wir machen eine Weltreise. Nimm zwei Hemden und drei Paar Socken mit. Und gib auf die Tasche acht, es sind 20 000 Pfund drin.“

Der Diener wundert sich noch, als man schon im Fesselballon über Frankreich dahinweht und ganz unvorhergesehen auf einem spanischen Dorfplatz landet. Eile tut not. Der Gentleman muß schleunigst nach Marseille und ergattert das einzige Schnellboot. Man gelangt zu Schiff wohlbehalten bis Bombay, aber schon seit Suez hat man Scotland Yard im Nacken. Dennoch findet der eilige Reisende Zeit genug, einer indischen Witwe den Feuertod zu ersparen. Schließlich wurde sie in England erzogen.

Scotland Yard will den Gentleman partout als Bankräuber entlarven. Zwar kann der Diener mit einem Glas Hongkong-Schnickschnack erst mal schachmatt gesetzt werden dem Herrn aber ist nicht beizukommen. Er hat die guten englischen Pfunde und chartert eine Dschunke nach Yokohama. Scheinbar treibt es den Gentleman ruhelos in die Heimat zurück: übers große Meer nach Frisco und mit der Pazific-Bahn über den amerikanischen Kontinent. Erfindungsreich segelt man auf Eisenbahnschienen. Ein Raddampfer wird aufgekauft und fast ganz verfeuert, damit Liverpool in Sicht kommt. Hier in Liverpool kann Scotland Yard endlich zuschlagen. Der Weltreisende wird als Bankräuber verhaftet.

Sagen die „schweren“ Herren im Londoner Reform-Club hoffnungsvoll: „Er wird nicht mehr kommen!“ Aber der Gentleman kommt. Pünktlich. Er hat in genau achtzig Tagen die Erde umrundet. In achtzig Tagen rund um die Erde? Na und was ist das schon für ein Rekord? Beljajew und Leonow haben es in neunzig Minuten geschafft. Überhaupt diese umständliche Reiseroute, diese altmodischen Verkehrsmittel… Nehmt zur Kenntnis, Herrschaften, jener Engländer machte seine Weltreise im Jahre 1872! Er hieß Phileas Fogg und hatte 20 000 Pfund verwettet, dass man in genau achtzig Tagen rings um den Erdball jagen könne. Der Diener hörte auf den sinnigen Namen Passepartout und hatte vom Schornsteinfeger bis zum Trapezkünstler Berufe genug erprobt, um auch dem tollkühnsten Abenteuer gewachsen zu sein.

Jules Verne aber, Dichter und Träumer, war der phantasiebegabte Vater der beiden Weltreisenden. Er, der in seinen utopischen Büchern erstaunlich viele Erfindungen unseres Jahrhunderts vorwegnahm, ließ sich vom ersten Weltfahrplan des Reisebüros Cook zu Phileas Foggs beharrlichem Wettlauf mit der Zeit anregen. Filmgesellschaften in aller Welt haben sich immer wieder mit den verheißungsvollen und gelegentlich auch schrecklichen Visionen des Dichters beschäftigt. Schon 1902 verfilmte Georges Méliés die groteske  „Reise zum Mond“. Mike Todd hat in den fünfziger Jahren die kunterbunten Schauplätze von Foggs Achtzig-Tage-Reise nachgebaut. Er hat die eiligste Schau der Welt gefilmt.

Doch noch in den turbulentesten Situationen behauptet sich unser Freund Phileas Fogg. Korrekt und unerschrocken, edelgesinnt und opferbereit, gefällt er sich als Brite von Format. Ganz im Sinne von Vernes ehrenwertem Lord Albemarle, der die Weltreise mit folgenden weisen Worten unterstützte: „Wenn sich die Sache machen lässt, so ist es gut, dass ein Engländer der erste ist, der sie macht!“ Womit Verne neben seiner Huldigung an den britischen Wagemut gleichzeitig auf vergnüglichste Weise britische Nationaleigentümlichkeiten ironisiert.

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