Wenn das Glück zu dritt schon eine sehr fragwürdige Angelegenheit ist, so wird diese noch unangenehmer durch die Tatsache, dass ein Hausfreund der Gemahlin durchaus der Favorit zu sein scheint. Im Falle Lebeaut jedenfalls hat er alle Aussicht, bald das Ziel seiner amourösen Wünsche zu erreichen. Während der skatspielende Gatte geradezu mit Blindheit geschlagen ist, wird die versammelte Interessengemeinschaft der Erbschaftsaspiranten Zeuge einiger amüsanter Ohrfeigen-Szenen, die mit einer Verabredung zum intimen Rendezvous enden. So ist auch das Pärchen Nummer drei ad acta gelegt. „Und das vierte Paar können wir uns sparen“, erklärt schmunzelnd Anselme, der einheimische Gewährsmann des Herrn Carreau. Marguerite und Marcel nämlich wurden mit einem Stammhalter schwarzer Hautfarbe bedacht, was eigentlich nur mit Marguerites verjährter Drohung im Zusammenhang stehen kann, sie werde Marcel betrügen, wenn er so oft auf Geschäftsreisen ginge. Daß sie bei ihrem damaligen Seitensprung in den Armen eines Negers statt eines blonden Norwegers gelegen hatte, war das tragische Missgeschick einer an Missverständnissen reichen Nacht… Der Schriftsteller Carreau, der sein letztes Stündlein nahen fühlt, ist jedoch am Ergebnis dieser Recherchen nicht mehr recht interessiert. Er verwendet die gezählten Stunden seines irdischen Daseins dazu, „Das Leben zu zweit“ noch einmal mit jener Frau zu beschwören, die ihn einst in seiner schönsten Zeit begleitete und die jetzt längst mit einem anderen verheiratet ist. Als sie im Morgengrauen zu ihrem Mann zurückkehrt, hat Carreau die Augen für immer geschlossen.
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